D ie Flutkatastrophe hat auch die Kanzleien nicht verschont. Der Deutsche Anwaltsverein rief bereits zur Unterstützung auf. Angesichts der Hochwasserkatastrophe haben wir bei ei- nigen der umsatzstärksten deutschen Kanzleien nachgefragt, ob und wieviel Hilfe sie für die Flutopfer leisten. Einige der Anwaltskanzleien sind selbst von den Folgen des Hochwassers unmittelbar geschädigt. Hubertus von Badewitz von Knauthe, teilte uns mit, dass das Büro in der Altstadt von Dresden für längere Zeit nicht benutzbar ist. Ebenfalls betroffen wurden die Büros von Nörr Stiefenhofer Lutz und von PwC Veltins in Dresden, sowie das Prager Büro von Haarmann Hemmelrath. Viele der  Kanzleien legen besonderes Augenmerk auf die Si- tuation   ihrer   Mitarbeiter.   Andreas   R.   Voigtländer-Tetzner, Partner von PwC Veltins in Frankfurt am Main, teilte uns mit, es wurde eine deutschlandweite Sammelaktion für die geschä- digten  Mitarbeiter  gestartet.  Aber  auch  in  den  überfluteten Regionen will man helfen. So unterstützten die in Leipzig an- sässigen Mitarbeiter von Haarmann, Hemmelrath die  Einwoh- ner  in  Grimma  mit  Geld  und  Sachspenden,  sowie  konkreter Hilfe vor Ort. Die meisten der befragten Kanzleien haben sich zu sponta- nen Sammelaktionen unter den Mitarbeitern entschlossen, so etwa Clifford Chance Pünder, KPMG Beiten Burkhardt, Ander- sen Luther, Menold & Aulinger, Sherman & Sterling, Görg oder Coudert Schürmann. Viele richteten dafür ein extra Spenden- konto ein, dessen Betrag sie dann an Organisationen wie das Deutsche  Rote  Kreuz  überweisen.  Bei  einigen  Kanzleien,  wie Allen  &  Overy,  die  nach  Aussage  von  Klaus  Petraseck  Senior Marketing Manager dafür einen cake sale veranstalteten, oder Linklaters   Oppenhoff   &   Rädler   werden   diese   Beträge   auch noch  einmal  großzügig  durch  die  Kanzlei  aufgerundet,  bzw. verdoppelt. Andere Kanzleien wie ARCON oder Nörr Stiefenho- fer Lutz überwiesen direkt an Hilfsorganisationen, wobei letz- tere, so Claudia Streit, Leiterin für Marketing und Public Rela- tion, auch eine Sammelaktion über das Dresdner Büro durch- führte, bei der auch Mandanten spendeten. Zwei sehr praktische Hilfsangebote seien hier ebenfalls er- läutert. So bot Eberhardt Kühne, Partner von Wessing in Ber- lin, für gemeinnützige Einrichtungen in den betroffenen Ge- bieten   an,   pro   bono   zu   beraten.   Lovells   Boesebeck   Droste haben  bereits  konkrete  pro  bono  Beratungsangebote  an  die Wirtschaftsministerien der betroffenen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg abgegeben. Volkmar Jesch, Local Managing Partner in Berlin, bot den Landesregierungen an, dass die Kanzlei diese bei der Bewältigung ihrer dringenden vergaberechtlichen Probleme beratend unterstützen werde. Eines  der  interessantesten  Angebote  kam  von  Freshfields Bruckhaus Deringer. Dietmar Knopp, Partner in Frankfurt am Main,  sagte  auf  Anfrage,  dass  sich  10  Anwälte  angeboten haben, vor Ort den lokalen Rettungskräften zu helfen. Schließlich  ist  noch  von  einer  konkreten  Hilfsaktion  von Haarmann Hemmelrath zu berichten. Diese Kanzlei unterstützt nach Aussage ihrer Pressereferentin Barbara Geier eine Spen- deninitiative für das durch Hochwasserschäden stark beschä- digte  St.  Augustin  Gymnasium  in  Grimma,  der  ehemaligen Fürsten- und Landesschule aus dem 16. Jahrhundert, welches als Wahrzeichen der Stadt gilt. Anwälte helfen Birte Schumann