justament sechs 2007
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Kanzleireport
N
ach mehreren Fusionen und nunmehr
3.600 Berufsträgern gehört DLA Piper
zweifelsohne zu den Global Players in der
internationalen
Kanzleiszene
und
ist
gemessen an der Zahl der beschäftigen
Anwälte die größte Law Firm weltweit und
zudem die einzige internationale Kanzlei,
die mehr als 1500 Berufsträger auf beiden
Seiten des Atlantiks beschäftigt.
Historie -
Junge Tradition Deutschland
Die Anfänge von DLA liegen zwar in Groß-
britannien, aber nicht wie sich vermuten
ließe in London. Vielmehr beginnt die
Erfolgsstory der National Firm in der
fünftgrößten Stadt
des Vereinigten Kö-
nigreichs in Shef-
field. Nach ersten
Expansionsschritten
in den englischen
regions, gelangte DLA durch eine Fusion
erst in den 90ern an ein Büro in London,
welches heute in GB von insgesamt acht
das größte ist. Erst von da an expandierte
DLA über den Kontinent hinaus bis in die
wirtschaftlichen Zentren Ostasiens. Im
Dezember 2004 gaben Nigel Knowles (DLA
Managing Partner) und Vertreter einer der
führenden US-amerikanischen Sozietäten,
Piper Rudnick die gemeinsame Fusion
bekannt, die am 1. Januar 2005 vollzogen
wurde. Heute firmiert die globale Sozietät
unter dem Namen DLA Piper
Aus dem Umstand, dass die Kanzlei
historisch nicht ausschließlich in London
verwurzelt ist, ergebe sich, dass sie auch im
internationalen Umfeld Vielfalt zulasse, so
Dr. Martin Schulte, Partner in Köln, der er
schließlich mit dem englischen Ausdruck
room for diversity einen gewissen Nach-
druck verleiht. Dieser Aspekt spiegle sich
nicht zuletzt auch in dem Vergütungsge-
füge der Partner wieder. Wir sind keine
Lockstep-Kanzlei, und so heißt es, ange-
messen damit umzugehen, dass die Profi-
tabilität sich zwischen unterschiedlichen
nationalen Märkte, Fachbereichen und
einzelnen Partnerpersönlichkeiten unter-
scheiden kann. Der Arbeitsrechtspartner in
Tiflis muss nicht unbedingt das gleiche
einspielen und verdienen wie der Londoner
Banking-Partner oder der New Yorker Cor-
porate-Guru. Von allen fordern wir, dass
sie zu den Besten ihres Feldes zählen, aber
wir tragen Unterschieden Rechnung.,
macht Schulte dies auch plastisch deutlich.
In Deutschland ist DLA Piper erst seit
2004 vertreten, wobei die junge Praxis in
kürzester Zeit stark gewachsen ist. Eingelei-
tet wurde die Expansion durch den Wechsel
von Dr. Ulrich Jüngst, ehemaliger Mana-
ging Partner von Görg Rechtsanwälte, der
nach dem Ende der Kooperation zwischen
Görg und DLA mit seinem Team wechselte
und seither in gleicher Funktion für DLA in
Deutschland tätig ist. Noch im selben Jahr
(2004), folgte Hamburg und 2005 Frank-
furt, wobei DLA Piper vor allem vom Ende
der US-Kanzlei Coudert Brothers LLP profi-
tierte. In diesem
Jahr ist München
als vierte deutsche
Niederlassung hin-
zugekommen.
Ingesamt verteilen
sich dabei bisher an die 100 Anwälte auf die
vier deutschen Büros - Tendenz steigend.
Allrounder auf dem interna-
tionalen Anwaltsparkett
Ähnlich wie bei anderen Großkanzleien
stellt auch bei DLA Piper Corporate die
größte Praxisgruppe dar, wobei sich die
Kanzlei insgesamt als Full-Service Firm
begreift. Dabei kann sie gewinnbringend
auf das weltweite Kanzleigeflecht zurück-
greifen, welches ihr wiederum ermöglicht,
global u. a. in den Bereichen Finance, Tax,
Commercial Contracts, Litigation and Arbi-
tration tätig zu werden. Die Tätigkeitsfel-
der im größten deutschen Büro in Köln
sind neben Corporate die Bereiche Real
Estate, Finance, Employment Law und
Technology Media Commercial (TMC).
Zudem ist das Kölner Expertenteam aber
auch bei allen Fragen im Public Private
Partnership (PPP), Insurance und Energy
Law beratend tätig.
Für die Juristen in spe könne neben der
Vielzahl an Rechtsgebieten auch der Um-
stand von Interesse sein, dass sich DLA
Piper in Deutschland gerade im Aufbau
befinde und daher einiges Mitwirkungs-
und
Entwicklungspotenzial
biete.
So
Schulte: Wir haben noch keine festgefah-
renen Strukturen, wie das in traditionellen
Großkanzleien häufig der Fall ist. Aller-
dings macht er auch keinen Hehl daraus,
dass die Messlatte für die Kollegen von
morgen hoch angesetzt ist. Für Referen-
dare sei ein Prädikatsexamen Pflicht und
auch gute Englischkenntnisse seien unver-
zichtbar vorzugsweise im englischsprachi-
gen Ausland erworben. Mithin ist allge-
mein bekannt, dass sich der Einzelne, der
auf den Anwaltsmarkt strömt, von der
Masse abheben muss, um in einer Top-
Kanzlei Fuß zu fassen. Dies ist auch bei
DLA Piper nicht anders! Wer allerdings all
die Voraussetzungen mitbringe, habe gute
Chancen die Karriereleiter zu erklimmen.
In Köln beschäftige das Unternehmen
bereits zehn Partner, unter denen er mit
gerade einmal Mitte Vierzig schon zum
älteren Semester zähle, gibt Schulte eher
mit einem Schmunzeln kund. Dabei bildet
der Juristensohn nahezu das Paradebei-
spiel für die gewünschten Kriterien: Bereits
während seiner Studienzeit verbrachte er
ein Auslandjahr in Lausanne, dem später
der erfolgreiche Erwerb des Master of Laws
(LL.M.) in Berkeley folgen sollte. Während
seiner Anwaltstation bei Baker & McKenzie
verbrachte Schulte weitere drei Monate in
den USA an der San Francisco Bay, und im
Rahmen seiner Tätigkeit für Pünder,
Volhard Weber & Axster, die später
mit Clifford Chance fusionierte, weitere
12 Monate in New York. Seit diesem Jahr
ist Schulte, der überdies im Bereich des
Rechtsvergleichs auf dem Gebiet des
Deliktstrecht
promovierte,
zudem
als
Attorney at Law in New York zugelassen.
Es ist unzweifelhaft, dass ein solcher Wer-
degang die Eintrittskarte in die Top-Riege
der internationalen Anwaltschaft darstellt.
Dennoch sollte eine derartige Vita die
künftigen Juristen mit ungleich weniger
Voraussetzungen nicht abschrecken, son-
dern vielmehr anspornen auch zu den
Besten der Besten zu gehören. Im Sinne
von DLA Piper heißt das wohl: Anwälte
und Mitarbeiter sucht man nicht, man
gewinnt sie!
Von A wie Australien bis Z wie Zambia
DLA Piper: Global Player mit Sitz in Köln
Inessa Molitor
www.dlapiper.com
Informationen
In Deutschland ist DLA Piper erst seit
2004 vertreten, wobei die junge Praxis
in kürzester Zeit stark gewachsen ist.