Eine Trennung ist niemals einfach. Schon gar nicht, wenn Sie sich bereits das Ja-Wort gegeben und gemeinsame Besitztümer angehäuft haben. Auch Kinder sind in vielen Beziehungen ein Thema. Die Frage, wer nach dem Ehe-Aus wofür verantwortlich ist, lässt sich also nicht immer schnell und einfach klären. Daher landen diverse Trennungen immer wieder vor Gericht. Doch auch hier lohnt es sich, für seine Rechte zu kämpfen.
Lohnt es sich noch, um die Partnerschaft zu kämpfen?
Jede Partnerschaft durchlebt im Laufe der Jahre Höhen und Tiefen. Vor allem aber die schlechten Zeiten stellen Paare oft vor Herausforderungen. Nicht immer bedeutet dies aber direkt das Ehe-Aus. Wenn beide Partner noch sehr aneinander hängen und gemeinsame Interessen teilen, lohnt es sich durchaus, um die Ehe zu kämpfen. Um die Wogen wieder zu glätten, helfen hier offene Gespräche. In manchen Fällen ist es auch ratsam, gemeinsam als Paar professionelle Hilfe von einer Eheberatung in Anspruch zu nehmen. Ob die Beziehung noch Sinn ergibt, lässt sich niemals pauschal sagen und ist von Fall zu Fall verschieden. Wenn die Fronten stark verhärtet sind oder es immer wieder zu Konflikten kommt, steht die Ehe aber wohl oder übel vor dem Aus. Das Gleiche gilt auch, wenn beide Partner kein Interesse daran haben, an der Ehe weiterzuarbeiten. In diesen Fällen ist eine Trennung oft die beste Lösung. Scheidungen müssen dabei aber nicht immer in einem Rosenkrieg enden. Auch wenn das Ehe-Aus oft sehr emotional sein kann, sollten aufkommende Konflikte immer möglichst friedlich gelöst werden. Streitigkeiten, Anschuldigungen und Co. lassen sich durch offene Kommunikation meist direkt aus der Welt schaffen.
Scheidung: Was nun?
Eine Scheidung ist keineswegs eine einfache Zeit. Streitigkeiten und finanzielle Unstimmigkeiten machen den Prozess aber oft noch komplizierter. Generell wird bei Scheidungen zwischen einvernehmlichen und strittigen Scheidungen unterschieden. Der Ablauf in beiden Fällen ist ähnlich. Gerade aber bei strittigen Scheidungen müssen zahlreiche Aspekte vorab geklärt werden. Oft landen diese Fälle auch bei der Scheidungsanwältin Anke Knauf: Können sich beide Parteien nicht einigen, hilft nur noch ein Gerichtsverfahren. Der Hauptgrund für strittige Scheidungen ist meist der gemeinsame Besitz oder das Sorgerecht. Kommt es letztlich zur Scheidung, werden die ehelichen Ersparnisse und das Gebrauchsvermögen im Rahmen einer Vermögensaufteilung entsprechend aufgeteilt. Besitztümer wie Immobilien, Hausrat oder Autos stehen aber in erster Linie dem Partner zu, der den Kaufvertrag abgeschlossen hat. Werden beide Parteien im Kaufvertrag erwähnt, erfolgt in der Regel ein Verkauf und eine Aufteilung des Erlöses. Beim Sorgerecht verhält es sich etwas anders. Hier gilt auch nach der Scheidung die sogenannte „gemeinsame Obsorge“, sofern das alleinige Sorgerecht von Mutter oder Vater nicht beantragt wurde. Beide Parteien teilen sich also das Sorgerecht.
Die Zeit danach: Der Liebe wieder eine Chance geben
Nach einer Scheidung ist es oft schwer, wieder Vertrauen in eine Partnerschaft zu fassen. Doch jede Trennung ist auch ein Neuanfang. Direkt danach ist es aber wichtig, dass Sie sich Zeit für sich selbst und Ihre Anliegen nehmen. Es ist empfehlenswert, die gescheiterte Ehe mit Abstand zu reflektieren. Vielleicht lassen sich daraus ja sogar hilfreiche Erkenntnisse für eine neue Beziehung gewinnen. Außerdem sollten Sie sich nicht direkt von heute auf morgen in eine frische Partnerschaft stürzen. Sobald Sie weiter bereit sind, sich zu verlieben, ist eine ausgiebige Kennenlernphase ratsam. Mit dem neuen Partner sollte hier bereits offen über Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen kommuniziert werden. Dies ist die Grundlage für eine glückliche Partnerschaft.
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