Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, Februar 2005 Das geheime Tagebuch einer Ex-Referendarin Liebes Tagebuch, Referendare und Arbeitsamt – das passt einfach nicht zusammen. Dass knapp 200 hungrige Mäuler plötzlich das Wartezimmer sprengen, das ist einfach zu viel des Guten. Da wird zu Beginn lieber erst mal der geringstmögliche Satz gewährt. In der Geschäftsstelle Berlin-Pankow reicht zur Korrektur […]
Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, Dezember 2004 Geheime Aufzeichnungen einer Ex-Referendarin Liebes Tagebuch, wenn ein Lebensabschnitt zu Ende geht, überkommt mich Melancholie. Wie heißt es noch so schön in dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse: Wohlan denn, Herz, nimm’ Abschied, und gesunde! Es ist ein Lebensabschnitt zu Ende gegangen: Das Referendariat ist aus. Aber dass mein Herz […]
Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, Juli 2004 Liebes Tagebuch, heute habe ich etwas ganz Grausliches gesehen: eine mündliche Prüfung im zweiten Staatsexamen im JPA Brandenburg. Ich habe nur zugehört, aber mir zittern immer noch die Knie. Warum werden da eigentlich knapp dreißigjährige Absolventen nach Strich und Faden fertig gemacht, wie kleine Kinder? Der Vorsitzende war ein Richter […]
Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, Dezember 2003 Liebes Tagebuch, wie viel Zeit braucht man eigentlich, um sich auf das zweite Staatsexamen vorzubereiten? Achtzehn, sechs oder drei Monate, oder sogar nur drei Wochen? Auch mit letzterem Aufwand kann man ein „Befriedigend“ schaffen. Eine Freundin hat es vollbracht. Manch anderer Kandidat hatte schon im Sommer den kompletten Stoff drei […]
Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, Oktober 2003 Liebes Tagebuch, was für Jobchancen habe ich eigentlich als angehende Juristin? Sind sie besonders gut, weil ich ein Mädchen bin? Oder sind sie gerade deswegen besonders schlecht? Muss ich besser sein als jeder Mann und dann auch noch rasend gut aussehen, um in einer großen Kanzlei zu landen? Muss ich […]
Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, September 2003 Liebes Tagebuch, jetzt beginnt wieder diese bittere Zeit. Diese Zeit des Lernen-Müssens und Nicht-Lernen-Wollens. Diese Zeit des schlechten Gewissens und die Zeit der vielen Stunden in der Bibliothek, in denen man sich fragt: Warum in aller Welt habe ich mich eigentlich für die juristische Ausbildung entschieden? Geht es eigentlich auch […]
Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, Juni 2003 Liebes Tagebuch, gestern war ich seit langer Zeit mal wieder im Freibad und hatte es mir gerade auf meinem Handtuch gemütlich gemacht. Auf einmal schlug eine kleine Rasselbande von acht- bis zehnjährigen Jungs neben mir auf. Erst spielten sie Fußball im Sandkasten und einem armen blässlichen Kind, das dort eifrig […]
Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, April 2003 Liebes Tagebuch, heute Mittag habe ich am Bahnhof Friedrichstraße im Asia-Snack gegessen und wurde unfreiwillig Zeugin eines Gesprächs zwischen zwei Damen, die ganz offensichtlich im Bundestag arbeiten, also in dem Haus, aus dem die Gesetze kommen, mit denen wir uns jeden Tag voller Begeisterung beschäftigen. Ihr Gespräch bestand aber nur […]
Justament-Klassiker: Alexas Tagebuch, März 2003 Dienstag, der 28. Januar 2003 Liebes Tagebuch, heute war wieder Einführungskurs für die Strafstation. Die Referendare sahen aus wie „Häschen-vor-der-Schlange“, den angstvollen Blick auf den AG-Leiter gerichtet, der von den schrecklichen Praktiken des Justiz-Prüfungsamtes erzählte. Alle fühlen sich sehr klein mit Hut. In der Pause wird die Angst weiter geschürt: […]