EoC – jetzt auch im Kino
Recht cineastisch, Teil 46: „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ von Charly Hübner
Thomas Claer
Das fehlte natürlich noch im Œuvre der großartigen Band Element of Crime: ein Film über ihre Historie und Gegenwart mit ganz viel Musik, zahlreichen Interviews und jeder Menge Einspielungen aus den Archiven. Nun hat sich Charly Hübner an ein solches Werk gewagt – und man kann sagen, dass es ihm in vollem Umfang gelungen ist. Klar, es ist kein objektives Zeugnis daraus geworden, vielmehr ein Film von einem großen Fan dieser Band für unzählige andere große Fans, zu denen selbstredend auch der Rezensent gehört, keine Frage.
Einwenden ließe sich allenfalls, dass die Bandgeschichte seit 1985 zuvor bereits im ausgezeichneten Podcast „Narzissen und Kakteen“ hinlänglich erzählt worden ist und einem daher manches, wovon nun berichtet wird, schon ziemlich bekannt vorkommt. Doch erstens hört man als wahrer Elementianer solcherlei auch gerne zweimal, und zweitens sorgen die bewegten Bilder dazu, insbesondere jene aus den frühen Jahren ausgegrabenen , noch für Erlebnisse ganz anderer Art. Kurzum, dieser Film ist ein Geschenk für jeden Interessenten. Und womöglich kommen durch ihn ja sogar noch neue hinzu.
Ergänzend zum Film ist übrigens auch dessen Soundtrack erschienen, der sich aus den Höhepunkten von fünf Berliner Konzerten in verschiedenen Locations der Stadt im Sommer 2023 zusammensetzt, die im Film gleichsam als roter Faden dienen, wodurch ganz nebenbei auch noch sehr viel Stadtgeschichte der letzten Jahrzehnte miterzählt wird. Demnächst werden wir uns dem besagten Soundtrack noch einmal gesondert in unserer Rubrik „Scheiben vor Gericht“ widmen. Wer aber „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ im Kino sehen möchte, der sollte sich beeilen, denn der Film wird voraussichtlich nur noch für kurze Zeit gezeigt werden.
Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin
Deutschland 2024
94 Minuten; FSK: 0
Regie: Charly Hübner
Drehbuch: Charly Hübner
Darsteller: Element of Crime u.v.a.