Klausurenpraxis

Das „Rund-um-sorglos-Paket“ fürs Examen: Die Examensklausur

Michael Stern

preisEs kommt der Tag, an dem die Übungen bestanden, die Hausarbeiten geschrieben sind und man sich als Student Gedanken um das Examen macht. Neben einem Repetitorium wird dabei auch gerne der universitäre Klausurenkurs besucht. Fallpraxis ist unerlässlich, gilt es doch in fünf Stunden einen Fall zu einer Lösung zu führen. Die Zeit ist knapp und daher sollte das Fällelösen gut geübt werden.

Die Universität Köln hat seit 1970 ein sehr interessantes Angebot für ihre Studierenden. Neben dem universitären Jahres-Repetitorium existiert das Institut des sogenannten Großen Klausurenkurses. Repetitorium und Klausurenkurs sind zeitlich aufeinander abgestimmt. Jede Woche können zwei Klausuren geschrieben werden. Davon ist eine immer dem Zivilrecht zuzuordnen, die andere wahlweise dem Öffentlichen Recht oder dem Strafrecht. So sollen Studenten für das Examen das „richtige“ Gefühl für die Gutachtenerstellung gewinnen. Fragen wie „Wie teilt man sich die Zeit ein?“ oder „Wie geht man an einen Fall heran, dessen Probleme gänzlich unbekannt sind?“ sollten nicht erst in der unmittelbaren Examenssituation gestellt werden. Die Universität Köln gibt den Studierenden da ein wichtiges Arbeitsmittel an die Hand. Dabei bleiben Studierende anderer Universitäten aber nicht außen vor: In dem Werk „Die Examensklausur“ werden die im Klausurenkurs besprochenen Klausuren exemplarisch gelöst.

Das mittlerweile in fünfter Auflage erschienene Buch enthält insgesamt 31 Klausuren. Davon sind 16 zivilrechtliche Klausuren, 5 strafrechtliche und 10 öffentlich-rechtliche Klausuren. Dem Sachverhalt folgt eine sehr ausführliche und kleinschrittige Lösung. Bearbeiter, die bei der Erstellung des Gutachtens Probleme haben sollten, werden sich an der Musterlösung erfreuen. Nach deren Lektüre sollten sich eigentlich keine Probleme mehr ergeben. Des Weiteren sind anfangs die problematischen Rechtsfragen eines jeden Falls stichwortartig aufgezählt. Damit kann der Leser sich thematisch schnell in das folgende Gutachten eindenken. Wer allerdings die Klausuren unter echten Examensbedingungen schreiben will, sollte davon absehen. So kann man selbst völlig unvoreingenommen die Lösung erarbeiten. Sinnvolle Anmerkungen, die viele hilfreiche Tipps geben, runden das Angebot ab.

Fazit:
Wer kein Student der Universität zu Köln ist, sollte sich unbedingt dieses Werk anschaffen, wobei natürlich auch ein Student der Universität zu Köln mit ihm keinen Fehler macht. Mit Hilfe des Buches kann ein fleißiger Bearbeiter rund einen Monat lang Examensklausuren lösen und erhält dabei eine sehr gute Lösung. Die gestellten Klausuren sind allesamt Original-Examensklausuren. Damit kann man sich ein gutes Bild vom Anforderungsprofil des Jura-Examens machen. Wer ohne Klausurenpraxis ins Examen geht, handelt fahrlässig: Das Durcharbeiten von „Die Examensklausur“ ist dringend zu empfehlen.

Ulrich Preis u.a. (Hrsg.): Die Examensklausur: Originalfälle, Lösungen, Hinweise
536 Seiten
Verlag: Vahlen
Auflage: 5., überarbeitete und erweiterte Auflage
ISBN-10: 3800646552
ISBN-13: 978-3800646555

Veröffentlicht von on Jan 12th, 2015 und gespeichert unter BESPRECHUNGEN, LITERATUR. Sie können die Kommentare zu diesem Beitrag via RSS verfolgen RSS 2.0. Sie können eine Antwort durch das Ausfüllen des Kommentarformulars hinterlassen oder von Ihrer Seite einen Trackback senden

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