Die Entstehung der ETFs

Bogles Tipps zum vernünftigen Investieren

Patrick Mensel

John Bogle erblickte zur Zeit der Großen Depression 1929 das Licht der Welt in New Jersey. Diese Zeit war für viele, so auch für die Familie Bogle, eine furchtbare Erfahrung. Bogles Vater verlor sein Vermögen und konnte diesen Verlust niemals überwinden. John Bogle absolvierte nach schwerer Kindheit sein Wirtschaftsstudium und begann seine berufliche Laufbahn beim Vermögensverwalter Wellington Management. Nach Jahren harter Arbeit wurde er Vorstandschef. In dieser Position war es ihm möglich, die Firma in das – heutzutage unter dem Namen Vanguard – bekannte Unternehmen umzuwandeln.

Sein Plan war letzten Endes eine Erfolgsgeschichte, auch wenn die Aussichten nicht immer rosig waren. Heutzutage ist Vanguard mit einem Volumen von ungefähr 5 Billionen US-Dollar der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt. Nur Blackrock konnte ihn noch toppen. Allein der Vanguard 500 Index Fund ist mit 440 Milliarden US-Dollar zu beziffern. Diese Zahlen erscheinen noch größer, wenn man sich vergegenwärtigt, dass der weltweite Index-Markt auf ungefähr 10 Billionen US-Dollar angewachsen ist. Dies entspricht 20 % des Gesamtmarktes.

Doch wie sind die ETFs nun genau entstanden? Zu Beginn der 70er Jahre stellte Bogle fest, dass traditionelle Investmentfonds auf lange Sicht eine schlechtere Performance erzielten als der jeweilige Index. Die seltenen Fonds, die den Markt tatsächlich schlugen, konnten ihren Vorsprung nicht lange halten und büßten ihn de facto bald wieder ein. Letzten Endes hatten fast alle Fonds das Normalmaß wiedererlangt. Der gewichtigste Grund für diese schlichte Tatsache sind die ganzen anfallenden Kosten. Zwar scheinen Verwaltungsgebühren von bis zu 2 % (Gehälter, Transaktionen etc.) auf den ersten Blick als nicht besonders hoch, aber sie mindern die erzielte Jahresrendite laut Bogle um bis zu 20 %. Diesen Verlust wieder einzuholen, kann der Masse der Investmentfonds nicht glücken. Damit kennt der Kleinanleger nur ein sicheres Investment: den Exchange Traded Funds (ETF).

Das Handbuch des vernünftigen Investierens kann so manchen Vermögensberater ersetzen. Statt einzelne Zugpferde finden zu wollen, sollte man besser den Markt als Ganzes kaufen. Bogle hatte zeitlebens empfohlen, lieber den Heuhaufen zu kaufen, als die Nadel im selbigen zu suchen. Der Erfolg gibt ihm Recht.

Das kleine Handbuch des vernünftigen Investierens: An der Börse endlich sichere Gewinne erzielen
John C. Bogle
2018
FinanzBuch Verlag
ISBN-13: 978-3959721325

Veröffentlicht von on Nov 30th, 2020 und gespeichert unter BESPRECHUNGEN, LITERATUR. Sie können die Kommentare zu diesem Beitrag via RSS verfolgen RSS 2.0. Gehen Sie bis zum Ende des Beitrges und hinterlassen Sie einen Kommentar. Pings sind zur Zeit nicht erlaubt.

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