Der Nomos-Handkommentar Zwangsvollstreckung von Kindl / Meller-Hannich / Wolf in 4. Auflage
Rüdiger Rath
Wenn man sich als Praktiker im Vollstreckungsrecht schlaumachen will, dann greift man entweder zu einem der gängigen ZPO-Kommentare, braucht dann aber auch noch eine Kommentierung des ZVG oder womöglich noch einer einschlägigen EU-Verordnung und dann auch noch ein entsprechendes Prozessformularbuch… Oder man besorgt sich alles aus einer Hand. Für letzteres ist der nun schon in vierter Auflage erschienene Handkommentar „Gesamtes Recht der Zwangsvollstreckung“ aus dem Nomos Verlag erste Wahl. Herausgegeben von den Professoren Johann Kindl und Caroline Meller-Hannich – der dritte Namensgeber, Hans-Joachim Wolf, RiOLG a.D., weilt leider nicht mehr unter den Lebenden – liefert dieses Werk einmal mehr den ersten Zugriff (und längst nicht nur diesen) bei allen Fragen zum Recht der Zwangsvollstreckung. In einem Band (der dann allerdings auch dreieinhalbtausend Seiten umfasst und 148 Euro kostet) sind ZPO, ZVG, FamFG, AnfG und RPflG kommentiert sowie die korrespondierenden Vorschriften der GVGA und GVO. Darüber hinaus finden sich detaillierte Ausführungen zu den Kosten (GKG, GNotKG, RVG, GvKostG) und sämtliche europäische Verordnungen mit vollstreckungsrechtlichem Bezug sowie zahlreiche Antrags- und Tenorierungsmuster.
Aber was ist neu in der vierten Auflage? Sie widmet sich der neuesten Rechtsprechungspraxis, aber auch allerhand aktuellen Themenfeldern, von der Pfändungsfreigrenzenbekanntmachung 2019 über die EU-Erbrechtsverordnung bis hin zu den neuen Verordnungen zum Güterrecht für Ehe, eingetragene Lebenspartnerschaften und grenzüberschreitende Schutzmaßnahmen. Fazit: Mit dem Kind / Meller-Hannich Handkommentar ist man als Vollstreckungsrechtler breit und solide aufgestellt.
Kindl / Meller-Hannich / Wolf (Hrsg.)
Gesamtes Recht der Zwangsvollstreckung
Nomos Verlag, 4. Auflage 2021
3506 Seiten; 48 Euro
ISBN: 978-3-8487-5080-1