Transalpin und digital

Der erste Band der „Studien zum Digitalwirtschaftsrecht“ ist erschien

Matthias Wiemers

Wie an anderer Stelle schon angedeutet, kann sich Deutschland bei seinem kleineren Nachbarn Österreich durchaus etwas abschauen, wenn es um die Digitalisierung und ihre rechtliche Einhegung geht. Nun haben sich vier einschlägig Lehrende der Universitäten Halle und Innsbruck zusammengetan und haben die „Schriften zum Digitalwirtschaftsrecht“ („Studies on Digital Business Law“) begründet, wobei der hier vorzustellende Band 1 von vier nur teilidentischen Gelehrten herausgegeben wird.
Der Band präsentiert „Aktuelle Rechtsfragen“ und enthält im Ergebnis fünf herausragende Abschlussarbeiten aus dem IT-Recht, wobei der deutsche Leser so ganz nebenbei auch noch in das österreichische Recht eingeführt wird.
Marie Theres Hartlieb wurde die Möglichkeit der Veröffentlichung ihrer Innsbrucker Masterarbeit über „Smart Contracts und das ABGB – zum Vertragsschluss mit Programm- und Maschinencode“ (S. 9 bis 100), Robert Eitel berichtet über „Die einseitige Änderungsbefugnis des Unternehmers bei Bereitstellung digitaler Inhalte“ (S. 101 bis 165), und zwar aus der Perspektive des deutschen Rechts. Darius Ruff (Halle), publiziert eine Studienarbeit über „Corporate Digital Responsibility im Kontext eines entstehenden Datenrechts“ (S. 167 bis 213), bevor Lucia Neumayer (Österreich) „Datenschutzrechtliche Aspekte bei der Umsetzung der Whistleblower-Richtlinie in Unternehmen“ aufzeigt (S. 215 bis 269). Ina Kapusta (Innsbruck) schließt mit einer Bachelorarbeit über „Plattformregulierung 2.0: Die (un-)mittelbare Grundrechtsbindung Privater im Digital Service Act“ (S. 271 bis 327).
Alle Arbeiten beleuchten sehr aktuelle und bedeutsame Fragen und sind sicherlich nicht umsonst zum Abdruck freigegeben. Dem Verlag und allen Unterstützern ist zu danken für diese Möglichkeit der Veröffentlichung (Denken wir daran, dass es in früheren Zeiten nicht ungewöhnlich war, Abschlussarbeiten bis hin zu Habilitationsschriften in Periodika zu veröffentlichen, was heute schon aufgrund der Menge an Studierenden als unmöglich erscheint). Schön wäre allerdings gewesen, wenn die Herausgeber die Autorinnen und Autoren nach einheitlichem Schema vorgestellt hätten und es nicht dem Zufall von Hinweisen in jeweils der ersten Fußnote der jeweiligen Arbeit überlassen hätten zu erfahren, um welche Art Arbeit es sich jeweils handele.
Gerne sind wir bereit, an dieser Stelle über weitere Bände dieser nun eröffneten Reihe zu berichten.

Bösch / Laimer / Mittwoch / Müller (Hrsg.)
Daten, Plattformen, Smart Contracts
(Schriften zum Digitalwirtschaftsrecht, Bd. 1)
Nomos Verlag 2025
327 Seiten; 99,00 Euro
ISBN: 978-3-7560-0901-5

Veröffentlicht von on Apr. 7th, 2025 und gespeichert unter BESPRECHUNGEN, LITERATUR. Sie können die Kommentare zu diesem Beitrag via RSS verfolgen RSS 2.0. Gehen Sie bis zum Ende des Beitrges und hinterlassen Sie einen Kommentar. Pings sind zur Zeit nicht erlaubt.

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