Sönke Neitzel über die Soldaten vom Kaiserreich bis zur Bundeswehr
Patrick Mensel
In gewohnt profunder, kenntnisreicher Weise beleuchtet der ausgewiesene Militärhistoriker Sönke Neitzel die deutsche Kultur des Militärs. Ausgehend vom Kaiserreich über die Reichswehr der Weimarer Republik, die Wehrmacht des Drittes Reiches, Bundeswehr der Bonner und Berliner Republik sowie der Nationalen Volksarmee der DDR schildert er das soldatische Selbstverständnis anhand von zeitgenössischen Dokumenten wie der Feldpost oder Tagebüchern. Parallel dazu setzt er sich mit der bisherigen Forschung auseinander, verwirft, untermauert oder differenziert bestehende Thesen. Schwerpunkte bilden die Ausführungen zur Wehrmacht sowie zur Bundeswehr, die den breitesten Raum einnehmen. Ein jedes der sechs Kapitel endet mit einem pointierten Fazit, das durch weiterführende Überlegungen zu überzeugen weiß.
Im Unterschied zu vielen seiner Historikerkollegen versteckt Neitzel sich nicht hinter Wortklaubereien und Satzverschachtelungen. Seine Ausführungen sind wie der Inhalt: klar und exzellent recherchiert. Der besseren Lesbarkeit halber wurden für jedes Kapitel Endnoten gesetzt. Ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis nebst einem Personen- und Ortsregister erleichtern punktuelle Recherchen und vertiefende Lektüre.
Ein scharfer, kluger, unbestechlicher Blick auf die deutsche Militärgeschichte seit 1871.
Sönke Neitzel
Deutsche Krieger. Vom Kaiserreich bis zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte
Propyläen, 2020
816 Seiten
ISBN-10: 3549076479
ISBN-13: 978-3549076477