Im Büro gibt es ungeahnte Trainingsgeräte
Tonia La Prova
Das zweite Quartal im Jahr ist auch schon so gut wie um. Unumgängliche Termine, Besprechungen, Prüfungen etc. wurden eingehalten und jetzt kommt die Zeit, worin auch persönlich vereinbarte (Trainings)Ziele mit Ihnen selbst durchgeführt werden sollten. Vielleicht haben Sie sich sogar vorgenommen, dieses Jahr mehr auf Ihren Körper zu achten und vor allem Ihr körperliches Auftreten nach außen zu verbessern? Gerade in stressigen Zeiten bekommt der Körper als letztes etwas Gutes zugeführt bzw. etwas vom Freizeitkuchen ab. Am Trainingswunsch oder den Trainingsmöglichkeiten scheint es nicht zu liegen, dass viele Studenten, Berufsanfänger und Referendare zu ihrer „neuen“ Tätigkeit keine Zeit für einen sportlichen Ausgleich finden. Gerade in der anfänglichen Studien- bzw. Arbeitszeit – nach der noch vergleichsweisen entspannten Schulzeit – sind Neugierde, Engagement und vor allem Zeit Faktoren die eine große Rolle im (Arbeits-)Leben spielen und alles andere in den Schatten stellen. Dennoch, wer den ganzen Tag im Büro sitzt, hat trotz geringer Freizeit die Möglichkeit seinen sportlichen Ausgleich zu finden. Direkt am Arbeitsplatz. Im Büro gibt es etliche Trainingsgeräte und –mittel, die ohne großen Aufwand zweckentfremdet werden können. Nehmen wir zum Beispiel den eigenen Bürostuhl. Wie oft lümmeln wir uns – gerade während eines Telefonats – in den Stuhl und verbiegen dabei ungesund unseren Rücken. Wenn wir lediglich die Füße fest auf den Boden aufstellen, die Hände auf den Oberschenkeln locker ablegen und unser Gesäß kurz über der Stuhlsitzfläche halten ohne diese zu berühren, haben wir ein kurzes knackiges und vor allem intensives Krafttraining für unsere gesamte Beinmuskulatur. Und das Beste daran ist, dass das Telefonat störungsfrei weiterlaufen und die Übung, über den Tag verteilt, immer wieder absolviert werden kann. Trainieren Sie hier im Wechsel auch die Armmuskulatur mit! Setzen Sie sich an die Stuhlkante, stellen Sie Ihre Füße fest auf dem Boden und nehmen Sie nun die Hände hinter den Rücken und stützen Sie sich auf die Stuhlsitzfläche ab! Heben Sie nun Ihr Gesäß ganz vom Stuhl ab, bis Sie sich nur noch auf den Händen abstützen! Von hier beugen und strecken Sie Ihre Arme soweit, dass Ihr Rücken entlang der Stuhlkante hoch und tief vorbeizieht! Jeder, der in seinem Alltag kurze Trainingseinheiten einplant und durchzieht, ist auf Dauer zufriedener mit sich, seinem Körper und mit seiner Außenwelt. Stressige Phasen werden leichter gewuppt und die Abwehrkräfte mobilisiert.
Mit den ersten Sonnenstrahlen ist es ein Leichtes, wieder fröhlichere Kleidung anzuziehen, jedoch hat sich hierdurch nicht automatisch auch die innere Einstellung zur eigenen Befindlichkeit geändert. Ein körperliches und geistiges Training spricht immer die Gesamtheit an. Nur wenn Körper UND Geist zufrieden sind, strahlen wir dies mit einer geraderen Haltung nach außen aus. Genauso zeigen wir, wenn wir etwas Positives und Egoschmeichelndes im Büro oder im Alltag erlebt haben, dies durch Anspannung der Körpermitte und Streckung des Kinns in Richtung Außenwelt stärker, als wenn es uns eher schlecht geht. Vielleicht grüßen wir Andere, schauen ihnen wieder in die Augen und halten sogar einen Plausch mit dem sonst so cholerischen Chef. Durch das eigene physische und psychische Wohlbefinden öffnen sich mehr Türen, als wir uns vorstellen können.
Tonia La Prova ist Diplom Personal Fitness Trainerin. Sie hat das Trainingsprogramm „Fit im Office – Fitnessübungen für den Büro(All)tag“ entwickelt, das sich als Online-Workshop unter www.shelearning.de. beziehen lässt.
Weitere Informationen: http://www.laprova.de