Gerd Koenen über die Geschichte des Kommunismus
Benedikt Vallendar
Am Anfang war ein Gespenst, das durch Europa geisterte, so steht es sinngemäß in Karl Marx‘ Kommunistischem Manifest von 1848. Wie aus dem Gespenst ein Albtraum wurde, beschreibt eindrucksvoll der deutsche Historiker Gerd Koenen, dessen jüngstes Werk für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, aber leider leer ausging. In seiner Darstellung holt Koenen den Kommunismus aus dem Reich der reinen „Ideen“ auf den Boden der Geschichte zurück. Auf neue Weise macht der studierte Lehrer und Alt-68-er plausibel, warum Marxismus, Sozialismus und Kommunismus Antworten auf die vom modernen Kapitalismus erzeugten Umwälzungen boten – aber ebenso, wie und weshalb der „Kommunismus“ als politisches System in Russland, China, Kuba, Nordkorea und Osteuropa in Terror, Leid und grenzenlosem Unrecht mit fast 60 Millionen Toten endete.
Gerd Koenen – Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus, 1133 Seiten, mit 42 s/w Abbildungen, München 2017