Besteht Suchtgefahr beim Aktien- oder Kryptohandel?

In Deutschland steigt das Interesse der Bevölkerung am Aktiengeschäft. Momentan ist die Mehrheit der Anleger in einem Alter über 60 Jahre. Es gibt jedoch viele jüngere Menschen, die in Wertpapieren eine erfolgversprechende Alternative zum Sparbuch sehen. Aufgrund der Niedrigzinspolitik lohnt sich die Anhäufung von Kapital auf dem Konto kaum oder gar nicht mehr. Neben Aktien werden Kryptowährungen immer beliebter. Durch ihre hohe Volatilität gehören sie zu den risikoreichen Handels- und Anlagemöglichkeiten. Aber gerade das ist reizvoll. Eine Frage, die immer wieder auftaucht: „Ist der professionelle Handel mit Kryptowährungen strafbar?“ Die Antwort lautet nein, was durch das Urteil des Kammergerichts Berlin vom 25.09.2018, Az. (4) 161 Ss 28/18 (35/18) bestätigt wird.

Handelsgeschäfte über das Netz: leichter geht es nicht

Durch die weltweite Digitalisierung ist der Einstieg in die Kryptoszene einfach. Wer sich aktiv als Trader betätigt, kann wichtige Informationen und News jederzeit auf dem Smartphone oder Laptop verfolgen. Bevorzugt man einen vollautomatisierten Handel, der über empfehlenswerte Aktionen allein entscheidet, ist ein Krypto-Robot, der unter anderem bei Bitcoin Future auf Wunsch im Einsatz ist, die Lösung. Den größten Zeitaufwand bringt die Auswahl eines seriösen Anbieters mit sich. Sie sollte mit Umsicht erfolgen, sonst hat man nicht lange Freude an den Kryptos. Am besten schauen sich Interessierte zunächst in aller Ruhe Online-Vergleiche an. Dies ist die beste Möglichkeit, um für sich selbst die individuell beste Plattform ausfindig zu machen.

Fußballer Uli Hoeneß: Zocken ist wie Monopoly

Warnungen vor Suchtgefahren tauchen vor allem in den Bereichen Drogen wie Rauschmittel, Alkohol und Tabak sowie Glücksspiele auf. Geht es um Börsengeschäfte, steht das Thema nur selten zur Debatte. Die Experten sind geteilter Meinung, allerdings hat der ehemalige deutsche Fußballprofi Uli Hoeneß im Zuge seiner Steuerhinterziehung eine aufschlussreiche Aussage gemacht: „Ich habe teilweise Tag und Nacht gehandelt, das waren Summen, die für mich heute auch schwer zu begreifen sind. Diese Beträge waren schon teilweise extrem. Das war der Kick, das pure Adrenalin.“ Laut eigener Aussage zockte er über mehrere Jahre intensiv. Er hatte dabei das Gefühl, dass es sich nicht um „echtes“, sondern „nur um virtuelles“ Geld handele. Er sagte dazu: „Wie wenn ich Monopoly spiele. Rücken sie vor auf die Schlossallee und wenn Sie über Los kommen, kassieren Sie 4.000 Euro. So war das für mich“.

Besonders anziehend: Daytrading

Generell verfügen Börsenspekulationen über eine starke Anziehungskraft. Während die meisten Investoren problemlos damit umgehen können, treibt es andere Menschen in die Abhängigkeit. Wenn eine Suchtgefahr davon ausgeht, dann gilt das insbesondere für das sogenannte Daytrading. Es bietet große Spannung, da die schnellen An- und Verkäufe ständig mit einem Gewinn reizen. Vergleichbar ist es mit einem Spielautomat, der zum Weiterspielen verlockt, indem er blinkt und quietscht. Es sieht so aus, als erlag auch Hoeneß der Verlockung. Er soll immer einen Pager bei sich gehabt haben, um jederzeit die Kurse checken zu können. Der Zeitschrift „Zeit“ teilte er mit: „Manchmal war es sogar im Fußballstadion so, wenn das Spiel ein bisschen langweiliger war, habe ich heimlich auf meinen Pager geschielt.

Spielsucht – bei Börsianern selten

Ob es sich bei dem Fußballer um eine Art Spielsucht gehandelt hat, ist nicht zweifelsfrei feststellbar. Einige Experten sind der Meinung, dass auch Börsianer davon betroffen sein können. Es gibt keine verlässlichen Zahlen, die genauen Aufschluss darüber geben. Ein Psychologe aus Mecklenburg-Vorpommern sagte, er sehe in der Therapie nur selten Betroffene aus Bankerkreisen. Im Verlauf von 14 Jahren waren es gerade mal fünf Personen, die den Wunsch hatten, vom Zocken an der Börse loszukommen. Falsche Schlüsse sollte man daraus nicht ziehen. Der Therapeut hält es für möglich, dass Suchtopfer aus dem Wertpapier- oder Kryptohandel seltener Hilfe suchen als andere Spielsüchtige.

Medikamente gegen Spielsucht

Therapeutischer Beistand bei der Befreiung von Spielsucht kann hilfreich sein. Lange Zeit war es die einzige Möglichkeit, betroffenen Menschen zu helfen. Im Jahr 2020 liegen die Ergebnisse einer ersten Pilotstudie für die medikamentöse Behandlung vor. Danach sieht es so aus, als wäre das Medikament Naloxon ein vielversprechender Kandidat. Da beim Kampf gegen die Spielsucht Entzugserscheinungen mit psychischen und physischen Symptomen, darunter Selbstmordgedanken, Reizbarkeit sowie Schlafstörungen, auftreten können, werden von Therapeuten teilweise natürliche Liquide und ähnliches empfohlen. Hierbei handelt es sich vor allem um Mittel mit beruhigender Wirkung, welche die Beratung sowie Rehabilitations- und Nachsorgephase erfolgreich begleiten.

Veröffentlicht von on Okt 29th, 2020 und gespeichert unter DRUM HERUM, SONSTIGES. Sie können die Kommentare zu diesem Beitrag via RSS verfolgen RSS 2.0. Gehen Sie bis zum Ende des Beitrges und hinterlassen Sie einen Kommentar. Pings sind zur Zeit nicht erlaubt.

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