Während sich im Zivilrecht die Bürger darüber streiten, wer das Recht auf seiner Seite hat und wer nicht, geht es im Strafrecht um den Strafanspruch des Staates gegen einen mutmaßlichen Straftäter. Das Strafrecht spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft, da es letztendlich die Rechte eines jeden Einzelnen, seinen Besitz und seine bürgerliche Freiheit schützt. Aus diesem Grund ist das Strafrecht auch für viele Juristen die Königsdisziplin und besonders spannend. Doch welche Karrierechancen tun sich für Strafrechtler auf und welche Herausforderungen gilt es zu bedenken?
Fachanwaltstitel als Anwalt für Strafrecht
Um als Anwalt für Strafrecht wie der Rechtsanwalt für Strafrecht Dr. Böttner tätig werden zu können, braucht es einen entsprechenden Fachanwaltstitel. Um eine Fachanwaltsbezeichnung zu erhalten, muss ein Anwalt eine dreijährige Zulassung und Tätigkeit nachweisen. Die Tätigkeit muss darüber hinaus innerhalb von sechs Jahren vor der Antragstellung auf den Fachanwaltstitel ausgeübt worden sein. Zudem müssen einschlägige praktische Erfahrungen vorgewiesen werden. So muss eine persönliche und weisungsfreie Bearbeitung von Fällen im angestrebten Fachgebiet belegt sein.
Die Verdienstmöglichkeiten
Das Durchschnittsgehalt eines Strafverteidigers liegt bei einem Bruttomonatsgehalt von 3.854 €. Der Stundenlohn entspricht damit rund 24 € und das Jahresgehalt beträgt 46.246 €.
Die genaue Gehaltshöhe hängt dabei davon ab, ob man selbständig arbeitet oder angestellt ist. Auch Zusatzqualifikationen und Titel können einen Unterschied machen. Zudem spielt die Größe der Kanzlei eine Rolle. Ein erfahrener Anwalt in einer renommierten Kanzlei für Strafrecht kann auch bis zu rund 10.000 € brutto im Monat verdienen. Pflichtverteidiger hingegen haben einen relativ geringen Verdienst.
Spannung und Herausforderung
Eine Karriere im Strafrecht ist eine Kombination aus Spannung und Herausforderung. Natürlich ist es selten so glamourös wie im Film, doch die Arbeit als Strafverteidiger ist ausgesprochen anspruchsvoll. Denn für die Mandanten geht es in der Regel um viel. Mit einer Inhaftierung wird dem Mandanten oft der Boden unter den Füßen weggezogen. Und bereits die U-Haft kann dazu führen, dass ein Mandant seine Arbeit, seine Wohnung und soziale Kontakte verliert. Als Fachanwalt für Strafrecht muss man sich darüber bewusst sein, dass man Teil des Schicksals eines Menschen wird – und sogar das Zünglein an der Waage sein kann.
Das braucht ein guter Strafverteidiger
Aus diesem Grund zeichnet einen guten Strafverteidiger ein gewisser Kampfgeist aus. Gegenwind und harsche Kritik muss ein Strafverteidiger aushalten können. Zudem muss die Bereitschaft vorhanden sein, mit Mandaten zusammenzuarbeiten, deren Taten man persönlich selbst in hohem Maße verurteilt. Im Strafrecht geht es in der Regel um mehr als einen Nachbarschaftsstreit. Und auch wenn Mordprozesse in der Realität nur einen kleinen Teil der Arbeit von Strafverteidigern ausmachen, sollte ein Strafrechtler zumindest theoretisch bereit sein, auch einem Mörder oder einem Sexualstraftäter die bestmögliche Verteidigung angedeihen zu lassen. Das bedeutet nicht zuletzt, dass man auf der einen Seite den besagten Kampfgeist mitbringen muss, auf der andere Seite muss ein Strafverteidiger in der Lage sein, immer eine gewisse emotionale Distanz zu seinen Fällen zu wahren.
Aufgaben und Pflichten
Bei Strafverfahren handelt es sich oft um besonders komplexe Verfahren. Dem Strafverteidiger obliegt es zunächst, seinen Mandanten über den Ablauf des Verfahrens und alle damit in Verbindung stehenden Vorgaben aufzuklären und die bestmögliche Verteidigungsstrategie zu erarbeiten. Seinen Mandanten vertritt der Strafverteidiger vor Gericht und vor allen anderen Behörden und Institutionen, die im Zusammenhang mit dem Verfahren stehen. Im Rahmen der Verteidigungsstrategie, ihrer Entwicklung und Umsetzung muss der Strafverteidiger für eine umfassende Beweisaufnahme sorgen und die Beweismittel auf ihre Richtigkeit und Rechtmäßigkeit prüfen. Ist das Urteil gegen den Mandanten ungerechtfertigt, legt der Strafverteidiger Rechtsmittel ein und setzt sich für eine Überprüfung des Urteils ein.
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Strafverteidiger der wichtigste Partner des Mandanten im Strafverfahren ist, der sich für seine Rechte und Interessen einsetzt und für eine faire und gerechte Verteidigung sorgt.
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