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Der Leitfaden für Arbeitslose in 27. Auflage

Jens Jenau

lit-leitfadenDas Sozialrecht ist eine äußerst schnelllebige Rechtsmaterie. Diese Tatsache spiegelt sich darin wieder, dass der „Leitfaden für Arbeitslose“ bereits in der 27. Auflage mit einem Rechts- und Gesetzesstand vom 1.5.2010 auf dem Markt erschienen ist.

Seit der Vorauflage ist das SGB III aber nur wenig geändert worden. Ausweislich des Vorworts nutzten die Autoren, Ulrich Stascheit und Ute Winkler, diese Phase, um den Leitfaden zu überarbeiten und zu aktualisieren. Ziel ist es, ein praxisnahes und umfassendes Werk den Betroffenen oder denen, die es in absehbarer Zeit zu werden drohen, zur Verfügung zu stellen.

Der „Leitfaden für Arbeitslose“ ist in 25 Kapitel gegliedert. Er beginnt mit dem Kapitel: „Sie werden (demnächst) arbeitslos – worauf sie achten müssen“, um dann mit Kapiteln etwa zur Frage der Anspruchsberechtigung, zur Zumutbarkeit, zur Dauer des Arbeitslosengeldbezugs, zu Sperrzeiten, zum Kurzarbeitergeld, zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben, zur Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung bis hin zum Widerspruchs- und Klageverfahren die Problematik rund um die Arbeitslosigkeit aufzubereiten.

Konsequent ist das Werk an die Bedürfnisse der Arbeitslosen angepasst. Das macht es so einzigartig. Schwerpunkte der Bearbeitung sind unter anderem die Kapitel „Wer bekommt Arbeitslosengeld“ und „Sperrzeiten“. Letzteres ragt heraus. Seine Bedeutung liegt auf der Hand, da die Verhängung einer Sperrzeit die einschneidendste Sanktion der Bundesagentur für Arbeit ist.

Neben der verständlichen Aufbereitung der umfangreichen Rechtsprechung zum Thema werden die Fallkonstellationen (zB. Arbeitsplatzverlust, Arbeitsablehnung, unzureichender Nachweis der Eigenbemühungen etc.), Beweislastfragen, Beginn, Dauer und Rechtsfolgen der Sperrzeit, Erlöschen des Leistungsanspruchs und der Anhang zum wichtigen Grund iSd. § 144 Abs. 1 SGB III dargestellt. Dabei wird – wie übrigens im gesamten Buch – nicht vergessen, die oft guten Erfolgsaussichten des Widerspruchs oder einer Klage gegen die Verhängung der Sperrzeit aufzuzeigen.

Insgesamt sind die Autoren bestrebt, den Betroffenen nicht den Mut zu nehmen. Sie vermitteln ein Bewusstsein, dass es wichtig ist, seine Rechte und Pflichten zu kennen, aber auch die Möglichkeiten zu kennen, um seine Rechte gegenüber der Bundesagentur für Arbeit durchzusetzen.

Auch die Gestaltung ist gelungen. Allen Kapiteln geht eine optisch hervorgehobene Gliederung voraus. Neben den Texten platzierte Stichworte erleichtern die gezielte Suche. Wichtige Passagen markiert regelmäßig der Fingerzeig. Tabellen, Aufzählungen, Schaubilder, Berechnungsbeispiele, Muster für Widersprüche, für Anträge auf vorläufige Entscheidung, für Klagen oder für Anträge auf Aussetzung der Vollziehung runden das Werk ab.

Der „Leitfaden für Arbeitslose“ ist absolut überzeugend. Er ist ein Muss für jeden Arbeitslosen und für alle anwaltlichen Berater auf dem Gebiet des SGB III.

Leitfaden für Arbeitslose

Der Rechtsratgeber zum SGB III

Arbeitslosenprojekt TuWas (Hrsg.)

27. Auflage 2010, 702 S., 15,00 €

Fachhochschulverlag

ISBN: 978-3-940087-55-3

Veröffentlicht von on Mai 2nd, 2011 und gespeichert unter BESPRECHUNGEN, LITERATUR. Sie können die Kommentare zu diesem Beitrag via RSS verfolgen RSS 2.0. Sie können eine Antwort durch das Ausfüllen des Kommentarformulars hinterlassen oder von Ihrer Seite einen Trackback senden

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