„Recht als Wissenschaft“ von Jan Schröder in 2. Auflage
Matthias Wiemers
Rechtstheorie und Methodenlehre führen an den Universitäten ein Schattendasein. Man muss sich damit überhaupt nicht beschäftigen. Vielleicht liest man dann in dem ein oder anderen Aufsatz einmal etwas von einem methodischen Argument, und vielleicht hört man auch mal etwas von Savigny oder Larenz (bei letzterem vielleicht über die „Großen Lehrbücher“).
Methodenlehre ist zwar immer betrieben worden, mehr und mehr seit Beginn der Neuzeit, aber die unterschiedlichen Ansätze wurden selten systematisch dargestellt und niemals in dem Umfang, wie es Jan Schröder jetzt (erneut) getan hat. Die Neuauflage seines erstmals 2001 erschienenen Werks enthält erstmals auch einen (vierten) Abschnitt über die Zeit von 1850 bis 1933, einen Zeitraum, von dem man im Studium vielleicht schon einmal gehört hat – erstreckt er sich doch vom späten Savigny bis zum frühen Larenz.
Hatte Schröder auch den vierten Teil seines Buches ursprünglich als zweiten Band geplant und diesen zwischenzeitlich verworfen, so wünscht man sich dennoch eine Fortsetzung der Arbeit, die namentlich auch die Bedeutung der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts für die Methodenvielfalt in der gegenwärtigen Rechtsfindung berücksichtigen müsste. Jedenfalls: Ein Standardwerk nicht nur für Feinschmecker und zugleich eine Fundgrube für alle, die sich mit methodischen, rechtstheoretischen und rechtsphilosophischen Fragen etwa im Rahmen einer Seminararbeit beschäftigen müssen und eine schnelle Orientierung suchen.
Jan Schröder
Recht als Wissenschaft
2. Aufl., Beck Juristischer Verlag München 2012
506 S., 75 Euro
ISBN 978-3-63011-8