Inessa Molitor
Wer Unternehmen wie die VOX Film- und Fernsehgesellschaft mbH, RTL Enterprises GmbH oder Prominenz in persona von Günther Jauch zu seiner Mandantschaft zählt beweist: Kanzleigröße definiert sich weniger über Quantität als vielmehr über Qualität!
Dorenz & Ströll Rechtsanwälte ist eine mittelständische Sozietät im Kölner Norden. Dennoch hat die Medien- und Markenrechtskanzlei einiges zu bieten. So gibt Brien Dorenz, einer der Gründungspartner, zu verstehen, dass es im Vergleich zu Großkanzleien erhebliche Vorteile haben kann, weniger pompös aufgestellt zu sein: „In einer Sozietät wie der unsrigen, ist man als praktizierender Rechtsanwalt inmitten des Geschehens.“ Insbesondere für Jungjuristen sei dies ein nicht zu unterschätzender Bonus im Vergleich zur typischen Großkanzlei. Dort beginnen die frisch examinierten Juristen als Freshmen auf unterster Ebene. Es folgen Lehrjahre als Junior-, später als Senior Associate. Der Weg zum Partnerstatus ist lang und steinig und die meisten erreichen ihn wohl trotz hervorragender Examina und guter Arbeit nie. „Bei uns besteht die Möglichkeit, die anwaltliche Tätigkeit von der Pike auf, also mit allem was dazu gehört, auszuüben.“ Dies betreffe vor allem den direkten Mandantenkontakt, insbesondere Termine persönlich wahrzunehmen und selbstständig zu arbeiten. In Kanzleien mit weit mehr als 50 Rechtsanwälten arbeiten vor allem Berufsanfänger den Partnern lediglich zu. Bei einem Arbeitstag nicht selten unter 16 Stunden sei es daher nicht verwunderlich, dass sich Frustration breit mache. Einen erheblichen Anreiz pro Großkanzlei sieht Dorenz insbesondere im Bereich Einstiegsgehälter: „80.000 bis 100.000 Euro muss man erstmal zahlen können.“ Keine Seltenheit jedenfalls in renommierten Großkanzleien, die überdies einiges in die Ausbildung in Form von Weiterbildungsmaßnahmen und Seminaren für ihre Nachwuchsjuristen investieren.
Es gibt kein gut oder schlecht
Die Entscheidung für oder gegen die Tätigkeit in einer Groß- oder mittelständischen Kanzlei könne man allerdings nicht pauschal beantworten. „Es muss halt einfach passen“, bringt Dorenz es auf den Punkt. Dies gelte vor allem auch im Hinblick auf das Tätigkeitsfeld im Bereich der Medien. „Diese Branche ist schon speziell. Es ist zwar ein sehr professioneller, aber in gewisser Weise auch unspießiger und lockerer Umgang miteinander,“ erläutert Dorenz seine Sicht auf die Vorteile als Medienrechtler, der seine Termine selbst auch schon mal in Jeans und nicht mit Schlips und Kragen wahrnimmt. Ob die Kollegen in spe in die Medien-, insbesondere die TV-Branche passen, werde bei Dorenz & Ströll jedenfalls nicht allein anhand der Examensnoten entschieden. Wenn sich jemand mit „ausreichend“ bewerbe, löse dies zwar keine Begeisterungsstürme aus, aber die Aussonderung der Bewerbungsunterlagen müsse deswegen auch nicht notwendiger Weise erfolgen. „In Bezug auf den Termin im Staatsexamen kann man halt einfach auch Pech haben, dann folgt am Ende schnell nur ein „ausreichend“. Aber immerhin gebe es ja zwei staatliche Prüfungen und da muss ein Ausrutscher nicht zwangsläufig gravierend ins Gewicht fallen. Eine gewisse Aussagekraft spricht Dorenz den Examensergebnissen allerdings schon zu: „Wir nehmen für uns und unsere Mandanten in Anspruch, hochwertige Beratung zu leisten und dafür ist es einfach erforderlich, ein guter Jurist zu sein.“ Daneben sei die Praxistauglichkeit mindestens genauso wichtig, nicht zuletzt, weil die Menschen in dieser Branche einen bestimmten Schlag verkörpern. „Medienrechtler wirst Du nicht einfach nur so, sondern deswegen, weil Du den Bereich und alles, was dazu gehört, extrem gut und spannend findest,“ nennt Dorenz auch Gründe für seinen eigenen Werdegang.
(Unjuristische) Praxiserfahrung
Berufsanfängern, die mit der Sparte Medien, insbesondere der Fernsehlandschaft liebäugeln, rät Dorenz in erster Linie, Praxiserfahrung zu sammeln. Diese sollte sogar fernab vom juristischen Alltag liegen. „Ich würde ambitionierten Nachwuchsjuristen raten, erstmal in einem TV-Sender unterzukommen, und zwar vorrangig in einer Redaktion oder in einer anderen nicht-juristischen Sparte. In die Rechtsabteilung komme man vermutlich früh genug. Viel wichtiger sei es aber zu erfahren, wie ein Fernsehsender funktioniere. Dorenz weiß, wovon er spricht, schließlich hat der heute 40-Jährige bei den Kölner Privatsendern RTL und VOX selbst Inhouse-Erfahrung sammeln können. Heute kümmert sich der bekennende 1. FC Köln-Fan vornehmlich um Lizensierungen im Bereich Film, Fernsehen und Musik und das auch über die Landesgrenzen hinaus. So gibt es insbesondere im Bereich Musik und Film internationale Kontakte. „Viele Musiker, die im Bereich Film- und Werbemusik, tätig sind, produzieren ihre Einspieler in den USA. Ohne fundierte Englischkenntnisse wäre eine Beratung hier nicht möglich.“ Auch Peter Ströll, neben Dorenz weiterer Gründungspartner und für den markenrechtlichen Bereich tätig, meldet Marken weit über die Grenzen hinaus an. „Englisch ist auf jeden Fall ein Thema.“ Nicht zuletzt deswegen rät Dorenz Jura-Absolventen auch zum Auslandsaufenthalt. Alles in allem müssten die möglichen Kollegen in spe wohl ein facettenreiches Gesamtbild abgeben, interessant, spannend und vielleicht auch ein bisschen speziell, eben ganz so wie die Medienbranche.
Informationen:
http://www.ds-recht.de
sehr zufrieden, seit Jahren die Kanzlei unseres Vertrauens und das nicht nur weil die Leidenschaft für den 1.FC Köln geteilt wird.
Keep goin,
Jens Hoffmann
http://www.berlinstartup.de