Guter Nachwuchs immer gesucht

Im Gespräch mit CMS Hasche Sigle-Partner Ralf Kurney

Julia Roller

Justament-Leser Ralf Kurney (Foto: Julia Roller)Der Ausblick ist sensationell. Das Berliner Büro der Anwaltssozietät CMS Hasche Sigle liegt direkt am Tiergarten und offeriert vom 9. Stock einen weitreichenden Blick über den Park sowie die umliegenden Bauten wie den Reichstag, das Kanzleramt und die Siegessäule. CMS Hasche Sigle ist allein in Deutschland mit mehr als 600 Anwälten in neun Büros vertreten und mit insgesamt 2800 Anwälten in 30 Ländern international im CMS-Netzwerk wirtschaftsrechtlich tätig.

Für Human Resources im Berliner Büros ist der Partner Ralf Kurney zuständig. Sein Spezialgebiet im Gesellschaftsrecht ist Mergers&Acquisitions. Er begleitet Investoren bei dem Erwerb und Verkauf von Unternehmen. Die Anwälte von CMS Hasche Sigle haben kürzlich den japanischen Pharmakonzern Takeda beraten, der für 9,6 Milliarden Dollar den Schweizer Wettbewerber Nycomed kaufte; jetzt begleitet Kurney mit seinem Team die gesellschaftsrechtliche Zusammenführung beider Unternehmensgruppen in Deutschland. Parallel dazu hat Kurney Anfang April 2012 den Verkauf dreier Tochtergesellschaften des Büroartikelherstellers Herlitz an die Schweizer Biella-Gruppe zum Abschluss gebracht.

Derart komplexe und rechtlich anspruchsvolle Unternehmenskäufe waren zu der Zeit, in der Kurney in die Kanzlei einstieg, noch nicht üblich – Ende der 80er Jahre gab es in Deutschland auch noch keine standortübergreifenden Sozietäten, sodass keine der heute bekannten Großkanzleien schon existierte. Über den Kontakt zu seinem Arbeitsgruppenleiter im Referendariat kam Kurney in eine mit 17 Anwälten damals vergleichsweise außergewöhnlich große Kanzlei in Stuttgart – für Kurney, der neben Jura auch BWL studiert hatte, eine ideale Gelegenheit, juristisch und zugleich unternehmerisch tätig zu sein. So wurde er – wie damals noch durchaus üblich – bereits nach dreieinhalb Jahren Partner der Sozietät.

Die Wahl des Anwaltsberufs hat er bis heute nicht bereut, insbesondere da dieser ihm ermöglicht, gestalterisch tätig zu sein. Im Gegensatz zu Richtern oder Staatsanwälten, die einen Sachverhalt zumeist erst am Ende beurteilen müssen, erklärt Kurney, habe er als Anwalt Einfluss auf die Situation und könne den Prozess aktiv mitgestalten.

Über die Jahre hat sich insbesondere das M&A-Geschäft stark internationalisiert. Kurney und sein Team arbeiten in mehr als 50 Prozent der Fälle ihres täglichen Geschäfts in englisch. Mandanten sind vielfach nicht mehr allein deutschland-, sondern weltweit aufgestellt. Auch die erst seit Anfang der 90er-Jahre in Deutschland übliche Due Diligence-Prüfung, bei welcher zum Kauf angebotene Unternehmen vorab eingehend auf Stärken und Schwächen geprüft werden, ist heute längst Standard. Die juristische Begleitung solcher Vorgänge sei mit den Jahren immer intensiver geworden, so erläutert Ralf Kurney weiter.

Wer in diesem Umfeld arbeiten möchte, für den gelten hohe Anforderungen – exzellente Noten, fließendes Englisch, möglichst ein mindestens halbjähriger Auslandsaufenthalt mit einem LL.M-Abschluss oder eine Referendar-Station im Ausland. CMS Hasche Sigle achtet bei der Auswahl der Kandidaten allerdings auch sehr auf sogenannte Soft Skills. Idealerweise sollten Bewerber neben ihrer juristisch herausragenden Qualifikation auch zeigen können, dass sie unternehmerisch denken können und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, erläuterte Ralf Kurney weiter.

Bei CMS Hasche Sigle werden Referendare direkt in die Mandatsarbeit eingebunden. Ein hoher Praxisanteil ist deshalb garantiert. Die Chancen ehemaliger Referendare bei der Bewerbung auf offene Stellen stehen besser als bei Außenstehenden, da Referendare bereits zeigen konnten, dass sie ins Team passen und gute Leistungen erbringen. Für dieses Jahr plant die Sozietät deutschlandweit etwa 100 Anwälte einzustellen, guter Nachwuchs werde dementsprechend auch immer gesucht. Gleichzeitig seien bei CMS Hasche Sigle zusätzlich etwa 280 Referendare entweder in einer Station oder in Nebentätigkeit beschäftigt.

Auch Praktikanten arbeiten bei CMS Hasche Sigle – in Köln, Düsseldorf und Frankfurt/Main werden im März und September sogar besondere Praktikantenprogramme angeboten. Diese bieten neben Fachvorträgen und Eventbesuchen auch erste Eindrücke von der Arbeit an herausfordernden Mandaten.

Auch dieser Ausblick – fantastisch.

Infos:
CMS Hasche Sigle lädt bei „Play the deal“ Studenten und Referendare ein, spielerisch das Transaktions-Geschäft kennen zu lernen. Teams aus ganz Deutschland – eingeteilt in Verkäufer- und Käuferteams mit jeweils bis zu acht Spielern – treten dabei gegeneinander an, den besten „M&A-Deal“ zu verhandeln. Das Spiel hat die Kanzlei intern entwickelt, um bei Berufsanfängern das Interesse an der anwaltlichen Tätigkeit im Gesellschaftsrecht zu steigern. Im Finale verhandeln vier Teams mit Leidenschaft, Geschick und Emotionen den besten Unternehmensdeal. Play the Deal! endet für alle mit einem Closing-Dinner und für die Mitspieler des Sieger-Teams mit einem tollen Gewinn. Ab dem 23. Mai 2012 können Studenten und Referendare sich wieder für die Teilnahme bewerben: http://www.cms-hs.com/careers/playthedeal/pages/default.aspx

Foto: Julia Roller

Veröffentlicht von on Juni 25th, 2012 und gespeichert unter DRUM HERUM, KANZLEIREPORT, SONSTIGES. Sie können die Kommentare zu diesem Beitrag via RSS verfolgen RSS 2.0. Sie können eine Antwort durch das Ausfüllen des Kommentarformulars hinterlassen oder von Ihrer Seite einen Trackback senden

Hinterlassen Sie einen Kommentar!