Tief unter der Bundesrepublik schlummern Rohstoffe in Milliardenhöhe: „Deutschlands verborgene Rohstoffe“ von Christoph Seidler
Benedikt Vallendar
Wer dieses Buch gelesen hat, wird ins Grübeln kommen: Muss die Bundesrepublik tatsächlich eine „Bildungsrepublik“ werden, um ihren Wohlstand zu bewahren? Seit Jahren predigen Politiker uns genau dies, und tun immer gerne so, als sei dieses Land „bettelarm“, arm an eigenen Ressourcen. In eindrucksvoller Weise gelingt es dem Autor, Christoph Seidler, der an der TU Dresden Internationale Beziehungen studiert hat, den Leser vom Gegenteil zu überzeugen. Was in der Öffentlichkeit bislang kaum bekannt ist: In unserer Erde schlummern Schätze im Milliardenwert. Auf den internationalen Rohstoffmärkten gehen die Preise weiter nach oben, weil Schwellenländer wie China permanent auf Einkaufstour gehen und Spekulanten ein Übriges tun. Deswegen wird die Förderung auch hierzulande an vielen Stellen immer lukrativer. „In Sachen Rohstoffen braucht sich die Bundesrepublik selbst vor vermeintlichen El Dorados wie dem Kongo und Russland nicht zu verstecken“, sagte kürzlich ein leitender Mitarbeiter aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
Die Liste der hierzulande schlummernden Rohstoffe ist lang und umfasst längst nicht nur Klassiker wie Kohle und Salz. Unter der Lausitz liegen rund zwei Millionen Tonnen reines Kupfer. Im Erzgebirge locken beeindruckende Vorräte an Zinn, Lithium und Metallen für die Hightech-Industrie. Im Boden unter Norddeutschland gibt es große Mengen von Schiefergas – und an manchen Flüssen lohnt sich sogar die Goldwäsche.
Christoph Seidler unternimmt in diesem Buch eine spannende Reise durch ein unbekanntes Land: das Rohstoffland Deutschland.
Christoph Seidler
Deutschlands verborgene Rohstoffe
Kupfer, Gold und Seltene Erden
245 Seiten mit Karten und Grafiken. Gebunden 18,90 Euro
Hanser Verlag, München 2012
ISBN 978-3-446-43213-04