Die eigentliche Stärke Israels ist seine Vielfalt, meint ein Bloggerin
Benedikt Vallendar
Jerusalem – Das Buch gleicht einer Live-Reportage über das moderne Israel. Wer es gelesen hat, bekommt entweder Lust, sofort dort hin zu reisen. Oder er hat das Gefühl, gerade von dort hergekommen zu sein. In eindrucksvollen Bildern schildert die Journalistin Andrea Krogmann (Jahrgang 1977) ihre Eindrücke aus dem Heiligen Land, wo sie seit mehreren Jahren lebt und arbeitet. Das Buch ist parallel zu ihrer Tätigkeit als Korrespondentin für die Katholische Nachrichtenagentur (K.N.A.) in Bonn entstanden. Zupass kam der Autorin, dass sich ihr Büro mitten im christlichen Viertel der Jerusalemer Altstadt befindet. Dort erlebt die studierte Theologin tagtäglich, wie sich Kulturen und Religionen hier buchstäblich über den Weg laufen – was im Alltag besser klappt, als es in den Medien mitunter kolportiert wird.
Leider verzichtete der Verlag auf ein Inhaltsverzeichnis, was das Lesen zu einem Spaziergang ohne Kompass im Nirwana eines vermeintlich Ganzen werden lässt. Die zentrale Botschaft des 238-Seiten-Werkes lässt sich auf eine einfache Formel bringen: Israel, die einzige Demokratie zwischen Tigris und Tunis, schöpft seine Stärke nicht aus einer hochgerüsteten Armee, sondern ist allein Ausdruck seiner gesellschaftlichen Vielfalt, die in der islamischen Welt des Nahen Ostens (noch immer…) ihresgleichen sucht.
Andrea Krogmann
(Un-)Heiliges aus dem Heiligen Land. Ein Blog.
Paulusverlag 2013 Freiburg Schweiz
ISBN 978-3-7228-0826-0