Überall lauert der Vollmachtsmissbrauch

„Die Vollmacht vor und nach dem Erbfall“ von Dieter Trimborn v. Landenberg

Florian Wörtz

Drum prüfe sich, wer sich bindet – was für eine Eheschließung gilt, das sollte noch vielmehr für das Erteilen einer Vorsorgevollmacht gelten. Denn im Vorsorgefall ist der Betroffene hilflos und der Bevollmächtigte kann auch in missbräuchlicher Weise von der Vollmacht Gebrauch machen.

Die Besonderheit von „Die Vollmacht vor und nach dem Erbfall“ liegt gerade darin, dass es sich ausschließlich um die Konstellation handelt, wenn von der Vollmacht bereits Gebrauch gemacht wurde und den Rettungsmaßnahmen, die man als Anwalt noch ergreifen kann.

Das Buch ist dabei nach der jeweiligen Mandatssituation aufgebaut. Es beginnt beim Bestand und der Reichweite erteilter Vollmacht sowie dem Widerruf von Vollmachten. Sehr praxisrelevant und hilfreich ist auch und gerade das dritte Kapitel mit der Beschaffung von Informationen. Abschließend werden die Leistungsansprüche gegen den Bevollmächtigten dargestellt. Zahlreiche Muster für Schreiben und Anträge sind neben Hinweisen eine wichtige Stütze für die anwaltliche Tätigkeit in diesem Bereich.

Der Autor ist ein erfahrener Erbrechtler mit einer Vielzahl von Veröffentlichungen. Das Buch liest sich sehr gut und hat im Bereich von Vollmachtsmissbrauch ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Literaturmarkt.

Fazit: Für Anwälte, die im Bereich von Vorsorgevollmachten tätig sind, ist dieses Buch ein hervorragender Begleiter und ein absolutes must-have.

Trimborn von Landenberg, Dieter: Die Vollmacht vor und nach dem Erbfall – Widerruf, Auskünfte und Rechtsverfolgung, zerb-Verlag, 3. Auflage 2017, 196 Seiten, ISBN: 9-783095510357, 49,- €.

Veröffentlicht von on Jan. 22nd, 2018 und gespeichert unter BESPRECHUNGEN, LITERATUR. Sie können die Kommentare zu diesem Beitrag via RSS verfolgen RSS 2.0. Gehen Sie bis zum Ende des Beitrges und hinterlassen Sie einen Kommentar. Pings sind zur Zeit nicht erlaubt.

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