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„Verrechtlichung“ der Computer- und Internetwelt

Zwei Bücher zum Internetrecht

Olga Bernhard

Der gewaltige Erfolg des Internets, das mittlerweile wesentliche Abläufe des Geschäfts- wie des Privatlebens vieler Menschen bestimmt, hat auch eine „Verrechtlichung“ der Computer- und Internetwelt nach sich gezogen. Diese sieht man z.B. bei jedem Online-Bestellvorgang mit der Einbeziehung von AGBs und bei Abmahnungen im Zusammenhang mit der Internetnutzung. Dabei zielt das globale Internet darauf, mithilfe elektronischer Datenverarbeitung das private und geschäftliche Leben zu vereinfachen. Zur Gewährleistung einer funktionierenden und rechtssicheren Computer- und Internetnutzung sind daher – neben der freiwilligen Selbstkontrolle der Internet-Institutionen – rechtliche Rahmenbedingungen unerlässlich. Diese werden als „Information and Communication Technology Law“ (ICT Law) bezeichnet.
Wenn der Kauf von Hardware und Software vollzogen und der PC mitsamt Internetzugang erfolgreich konfiguriert und installiert wurde, beginnt für viele Unternehmen und Verbraucher ein Abenteuer, von dem viele nicht zu träumen gewagt haben, das aber für andere auch schnell zum Albtraum werden kann. Es ist daher von besonderer Bedeutung, die wesentlichen Entscheidungen  zum Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen im IT- und E-Commerce-Bereich zu kennen.
Das Buch „Computer- und Internetrecht“ von T. Degen und J. Deister vermittelt dem Leser einen klaren und überaus verständlichen Überblick über die wesentlichen Rahmenbedingungen des ICT Law, die technischen Herausforderungen und „gesetzlichen Baustellen“ in der Computer- und Internetwelt. Im Hinblick auf die Schnittstellen des ICT Law werden insbesondere für den anwaltlichen Praktiker und für alle juristisch und technisch Interessierten sehr ausführlich viele Aspekte des Vertragsrechts der Informationstechnologien behandelt, einschließlich der Gestaltung individueller Verträge und AGB, des Rechts des E-Commerce, einschließlich der Gestaltung von Provider- Verträgen des Online-/Mobile-Business, des Urheberrechts, des Marken-, Domain- und Wettbewerbsrechts, des Datenschutzes und der IT-Sicherheitsfragen, des Rechts der Kommunikationsnetze und –dienste, internationaler Rechtsbezüge sowie des IT-Strafrechts.
Das Werk „Allgemeine Geschäftsbedingungen bei Internet- und Softwareverträgen“ von T. Hoeren gibt eine komprimierte Übersicht über die Entscheidungspraxis der Gerichte im IT- und Internetrecht. Insbesondere werden gründlich und verständlich fernabsatzrechtliche Fragen, die Gestaltung von Haftungs- und Gewährleistungsklauseln mit IT-Internetbezug, die Wirksamkeit der gängigen Verwendungs- und Nutzugsbeschränkungen bei Softwareverträgen, die Gestaltung von IT-Projektverträgen und der Vertragsschlussmechanismus für E-Commerce-Verträge behandelt. Beide Bände sind uneingeschränkt empfehlenswert.

 
Thomas A. Degen, Jochen Deister
Computer- und Internetrecht
Richard Boorberg Verlag
1. Aufl. 2009 S. 298
ISBN 978-3-415-03793-9
€ 38,-

Thomas Hoeren
Allgemeine Geschäftsbedingungen bei Internet- und Softwareverträgen
Verlag C.H. Beck München
1. Aufl. 2008 S. 147
ISBN 978-3-406-58565-4
€ 24,-

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