Der Pionier des Leistungsstaats

Deutsche Juristenbiographien, Teil 26: Ernst Forsthoff Matthias Wiemers Der wohl bekannteste Schüler Carl Schmitts wirkt bis heute durch seinen Begriff der „Daseinsvorsorge“. Ernst Forsthoff darf gewiss zu den bedeutendsten Vertretern des Öffentlichen Rechts in Deutschland im 20. Jahrhundert gerechnet werden. Er hat Debatten ausgelöst, war umstritten nicht nur in seinem Wirken in der frühen Bundesrepublik, […]

„Den Bonzen ging es allein um die Macht“

Freya Klier beklagt die Verklärung der SED-Diktatur

Übersetzer und Gestalter

Deutsche Juristenbiographien, Teil 25: Otto Mayer (1846 – 1924), der Vater des rechtsstaatlichen Verwaltungsrechts Matthias Wiemers Das deutsche Verwaltungsrecht, seit Anfang der 1990er Jahre etwas unter kritischer Beobachtung, weil eine „Neue Verwaltungsrechtswissenschaft“ meint, es sei zumindest nicht mehrvollständig zeitgemäß, hat eine Vaterfigur: Otto Mayer. Denn hat dieser das Verwaltungsrecht in Deutschland auch nicht erfunden, so […]

Der Vater des Polizeirechts im 20. Jahrhundert

Deutsche Juristenbiographien, Teil 24: Bill Drews (1870 – 1938) Matthias Wiemers Wilhelm Arnold Drews, genannt „Bill“, war eine der prägendsten Juristengestalten des 19. Jahrhunderts und hat als Mann der Praxis die Rechtsprechung und Gesetzgebung im Bereich des Polizeirechts maßgeblich geprägt. Geboren wird Drews als Preuße, nämlich am 11. 2. 1870 als Sohn des Justizrats und […]

Der einflussreichste Verfassungsrechtler der Bundesrepublik

Deutsche Juristenbiographien, Teil 23: Günter Dürig (1920-1996) bestimmte den Weg der Rechtsprechung wie kein Zweiter Matthias Wiemers Wohl niemand hätte gedacht, dass der am 25. Januar 1920 als Sohn eines preußischen Beamten in Breslau geborene Günter Dürig einmal ein Staatsrechtslehrer von besonderer Bedeutung werden würde – wohl auch nicht er selbst. Der junge Katholik wird […]

In der DDR gab es kein 1968

Über die grundverschiedene mental-kulturelle Prägung in Ost- und Westdeutschland Thomas Claer Ein mächtiger Sturm tobte über Europa, nein, längst nicht nur über Europa, sondern über der ganzen westlichen Welt und selbst noch in Teilen Asiens und Nordafrikas: der Sturm der Studentenproteste – und des gesellschaftlichen Wandels überhaupt. Damals, vor 50 Jahren, hörten junge Leute plötzlich […]

50 Jahre Schlacht am Tegeler Weg

Ein Film- und Diskussionsabend in Berlin-Charlottenburg Thomas Claer Gestern im „Haus am Mierendorffplatz“. Der kleine Raum ist rappelvoll. Auf der Leinwand läuft ein Dokumentarfilm aus den Achtzigern. Hier, rund ums nahe gelegene Landgericht Berlin am Tegeler Weg, wurde Rechtsgeschichte geschrieben. Damals, vor fünfzig Jahren, tobte dort die legendäre „Schlacht am Tegeler Weg“. Während im Gericht […]

Monumentaldeuter der Verfassung

Deutsche Juristenbiographien, Teil: 22: Ernst-Rudolf Huber (1903-1990) Matthias Wiemers Ernst Rudolf Huber zählt zu den umstrittensten Staatsrechtslehrern des 20. Jahrhunderts, aber ohne Zweifel auch zu den produktivsten und originellsten. Ernst Rudolf Huber war Rheinländer und zugleich Oldenburger. Dies ist auf ein staatsrechtliches Kuriosum zurückzuführen, das Fürstentum Birkenfeld unweit von Trier, das im Jahre 1903, als […]

Die rechte Versuchung

25 Jahre „Anschwel-lender Bocks-gesang“

Martyrium mit Schikanen

Das ehemalige DDR-Frauengefängnis Hoheneck ist heute eine Gedenkstätte an die Opfer der SED-Diktatur Benedikt Vallendar Stollberg/Erzgebirge – Bis heute ist er spürbar, der graue DDR-Mief, um dem zu entfliehen Menschen bis Herbst 1989 ihren Arbeitsplatz, ihre Freiheit und manchmal auch ihr Leben riskierten. „Es war der wahr gewordene Albtraum“, erinnerte sich Ellen Thiemann noch Jahre […]